14.12.2023
Selbsthilfe im Wandel: Die Gesellschaft verändert sich - wie muss die Selbsthilfe darauf reagieren?
Selbsthilfe
Demographischer Wandel bzw. Überalterung der Gesellschaft, Digitalisierung, Konsumismus und Klimawandel sind einige der Herausforderungen, denen sich Politik und Gesellschaft in unmittelbarer Zukunft stellen müssen. All diese Veränderungen wirken sich bereits jetzt auf die Selbsthilfe aus und auf die Art und Weise, wie diese praktiziert wird. Die Dienststelle für Selbsthilfe hat begonnen diese Veränderungen gemeinsam mit verschiedenen Akteuren zu reflektieren, denn es stellt sich die Frage, wie auf diese Entwicklungen zu reagieren ist.
Konsumismus und Individualisierung sind weitere sogenannte Megatrends, die das Verhalten der Menschen entscheidend beeinflussen. Wer viel konsumiert und sich also viel leistet, muss in der Regel auch viel dafür arbeiten. Gleichzeit werden individuelle Erlebnisse in Form von Reisen oder z.T. auch teure Freizeitbeschäftigungen immer wichtiger und stehen bürgerschaftlichen Engagement und ehrenamtlichen Tätigkeiten im Wege.
All diese gesellschaftlichen Rahmenbedingungen haben Einfluss auf die Selbsthilfe und wie diese sich in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt hat. Der „klassische“ Stuhlkreis von 8-10 Personen, die sich regelmäßig und über einen längeren Zeitraum zum Gespräch treffen und dabei Erfahrungen, Informationen und ja auch Stimmungen und Gefühle austauschen verliert an Anziehungskraft.
Zwar gibt es viele Menschen die in den „großen“ (groß in Bezug auf die Anzahl der bestehenden Selbsthilfegruppen) Bereichen chronische Erkrankungen, psychische Erkrankungen oder Abhängigkeitserkrankungen individuelle Beratung brauchen, sie suchen und finden diese aber häufig in der individuellen Beratung der privaten und öffentlichen Einrichtungen. Darüber hinaus informiert man sich im Internet und in den sozialen Medien. Wer sich dann noch zum reinen Informationsaustausch in eine Selbsthilfegruppe begibt, verweilt dort in der Regel, bis er oder sie die gesuchten Informationen gefunden hat oder sich die eigene Lebenssituation verändert hat.
Diese Art und Weise, sich Hilfe und Unterstützung zu suchen ist mehr als legitim. Sie führt allerdings auch dazu, dass weniger Selbsthilfegruppen entstehen bzw. jene die keine neuen Mitglieder finden sich auf Grund des hohen Durchschnittsalters früher oder später auflösen.
Reaktion auf die Veränderungen
Nun stellt sich die Frage, wie die Dienststellen für Selbsthilfe und die Netzwerkpartner/innen auf diese Entwicklungen reagieren können, bzw. sollen. Der erste und wohl wichtigste Schritt liegt darin, diese Veränderungen gemeinsam mit verschiedenen Akteuren zu reflektieren. Damit hat die Dienststelle begonnen und zwei Workshops mit Vereinen organisiert, die Selbsthilfegruppen betreuen. Auch wenn das Ergebnis dieser Workshops noch offen ist, wird es wohl drauf ankommen, künftig aktiv Initiativen zu setzen, die den Menschen den Zugang zur Selbsthilfe (als eine Form des Dialogs und des Austausches) erleichtert. Dabei wird die Dienststelle auch in den kommenden Jahren auf die Zusammenarbeit mit dem Netzwerk setzen, um das Hilfsangebot bedürfnisorientiert abzustimmen.
Digitalisierung
Die Digitalisierung in der Selbsthilfe wurde zum Beispiel eindeutig durch Corona angestoßen. Immer mehr Gruppen treffen sich seither online. Für viele stellt dies eine Erleichterung dar, speziell wenn lange Anfahrtswege in Kauf genommen werden müssen. Andererseits jedoch erschweren digitale Treffen zum Teil den für viele Menschen wichtigen emotionalen Austausch und verschieben den Fokus der Selbsthilfe auf die Weitergabe von Informationen. Diese Tendenz erhöht sich zudem, wenn Chats, APPs oder andere Möglichkeiten der sozialen und Community Medien in der Selbsthilfe zur Anwendung kommen.Steigender Altersdurchschnitt, Konsumismus und Individualisierung
Die zunehmende Veralterung der Gesellschaft hat Auswirkungen auf die Selbsthilfe. Die Ansprechpartner/innen bzw. Initiator/innen von Selbsthilfegruppe sowie die Mitglieder der Selbsthilfegruppen werden zunehmend älter. Hören sie auf, kommen nicht immer neue Interessierte bzw. Betroffene nach.Konsumismus und Individualisierung sind weitere sogenannte Megatrends, die das Verhalten der Menschen entscheidend beeinflussen. Wer viel konsumiert und sich also viel leistet, muss in der Regel auch viel dafür arbeiten. Gleichzeit werden individuelle Erlebnisse in Form von Reisen oder z.T. auch teure Freizeitbeschäftigungen immer wichtiger und stehen bürgerschaftlichen Engagement und ehrenamtlichen Tätigkeiten im Wege.
All diese gesellschaftlichen Rahmenbedingungen haben Einfluss auf die Selbsthilfe und wie diese sich in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt hat. Der „klassische“ Stuhlkreis von 8-10 Personen, die sich regelmäßig und über einen längeren Zeitraum zum Gespräch treffen und dabei Erfahrungen, Informationen und ja auch Stimmungen und Gefühle austauschen verliert an Anziehungskraft.
Zwar gibt es viele Menschen die in den „großen“ (groß in Bezug auf die Anzahl der bestehenden Selbsthilfegruppen) Bereichen chronische Erkrankungen, psychische Erkrankungen oder Abhängigkeitserkrankungen individuelle Beratung brauchen, sie suchen und finden diese aber häufig in der individuellen Beratung der privaten und öffentlichen Einrichtungen. Darüber hinaus informiert man sich im Internet und in den sozialen Medien. Wer sich dann noch zum reinen Informationsaustausch in eine Selbsthilfegruppe begibt, verweilt dort in der Regel, bis er oder sie die gesuchten Informationen gefunden hat oder sich die eigene Lebenssituation verändert hat.
Diese Art und Weise, sich Hilfe und Unterstützung zu suchen ist mehr als legitim. Sie führt allerdings auch dazu, dass weniger Selbsthilfegruppen entstehen bzw. jene die keine neuen Mitglieder finden sich auf Grund des hohen Durchschnittsalters früher oder später auflösen.
Reaktion auf die Veränderungen
Nun stellt sich die Frage, wie die Dienststellen für Selbsthilfe und die Netzwerkpartner/innen auf diese Entwicklungen reagieren können, bzw. sollen. Der erste und wohl wichtigste Schritt liegt darin, diese Veränderungen gemeinsam mit verschiedenen Akteuren zu reflektieren. Damit hat die Dienststelle begonnen und zwei Workshops mit Vereinen organisiert, die Selbsthilfegruppen betreuen. Auch wenn das Ergebnis dieser Workshops noch offen ist, wird es wohl drauf ankommen, künftig aktiv Initiativen zu setzen, die den Menschen den Zugang zur Selbsthilfe (als eine Form des Dialogs und des Austausches) erleichtert. Dabei wird die Dienststelle auch in den kommenden Jahren auf die Zusammenarbeit mit dem Netzwerk setzen, um das Hilfsangebot bedürfnisorientiert abzustimmen.zurück