26.09.2023
Gemeinwesensentwicklung: Wirtschafts- und Sozialpolitik bedingen sich gegenseitig
Andere InstitutionDachverband für Soziales und Gesundheit
Der Unternehmerverband Südtirol und der Dachverband für Soziales und Gesundheit haben gemeinsam eine Reihe von konkreten Vorschlägen, um das Wohnen in Südtirol wieder leistbar zu machen und um dem grassierenden Mangel an Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt Herr zu werden.
Nach einer jahrzehntelangen Phase des Wachstums werden zunehmend Grenzen spürbar, die sowohl sozial- als auch wirtschaftspolitische Entwicklungen zwingend beeinflussen. Heute zwingen der demografische Wandel, die Veränderung der ethnischen Zusammensetzung und die damit verbundene Vielfalt an Kulturen, der Mangel an Arbeitskräften und die schwindenden bebaubaren Flächen alle gesellschaftlichen Kräfte, wieder verstärkt vernetzt und auch neu über allgemeine Entwicklungsansätze nachzudenken – aber auch nach kurzfristigen neuen Lösungen zu suchen.
Eine Reihe von Herausforderungen, die es für die beiden unterschiedlichen Partner Dachverband für Soziales und Gesundheit und Südtiroler Unternehmerverband zu bewältigen gilt, haben zu einer Diskussion und einer gemeinsamen Position geführt. Zum einen brauchen Menschen in Südtirol gesicherte Wohnmöglichkeiten und zudem braucht es eine Lösung für den akuten Arbeitskräftemangel.
1. neue innovative Ansätze zum Bau und zur Vermietung von Wohnungen zu gedeckelten Preisen;
2. die Förderung des gemeinnützigen Bauens durch Ausweisung von Baugrund bzw. Begünstigung von Sanierung und Ausweitung des Bestands;
3. die Schaffung der gesetzlichen Grundlagen und die Bildung eines eigenen Instituts für den Bau und die Anmietung von Wohnungen am privaten Wohnungsmarkt zur Bereitstellung im Sinn des leistbaren Wohnens;
4. die Ausdehnung der Tätigkeiten des Wohnbauinstitutes auf die Funktion als Garant für Vermieter, auch über die Anmietung von Wohnungen vom privaten Wohnungsmarkt;
5. Gesamtkoordinierung auf Landesebene eines angemessenen Wohnbaukonzeptes unter Berücksichtigung anderer Anforderungen im Bereich der Mobilität, der sekundären Infrastrukturen, des Beschäftigungsangebotes;
6. aktive Einbindung der Gemeinden in die Auswahl und Finanzierung der notwendigen Baugründe mit der Gewäh-rung von Anreizen.
Dazu gehören die Digitalisierung und die Stärkung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Aber es ist vor allem auch nötig, in allen Bereichen die Leistungen noch stärker zu fokussieren, damit diese auch mit weniger Arbeitskräften getä-tigt werden können. Eine Flurbereinigung im Regelwerk in der öffentlichen Verwaltung und ein gezielter Abbau der bürokratischen Auflagen sind nicht weiter aufschiebbar.
Zudem besteht die Notwendigkeit:
1. lokale Arbeitskräfte zu binden und den Brain-drain zu limitieren, indem sowohl im privaten wie auch im öffentli-chen Sektor überzeugende Voraussetzungen für die berufliche Laufbahn, für leistbares Wohnen und für die Loh-nentwicklung geschaffen werden;
2. eine geregelte Anwerbung für Arbeitskräfte, auch aus nicht EU – Ländern, durch mit europäischen und staatlichen Vorgaben abgestimmte Bildung- und Integrationsprogramme zu fördern;
3. die Interkulturalität als Mehrwert zu betrachten. Die kulturelle Öffnung ist die Grundvoraussetzung für eine gute Integration.
Im Bild (v.l.): Der Geschäftsführer und der Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit, Georg Leimstädtner und Wolfgang Obwexer und der Präsident und der Direktor des Unternehmerverbandes Südtirol, Heiner Oberrauch und Josef Negri.
Nach einer jahrzehntelangen Phase des Wachstums werden zunehmend Grenzen spürbar, die sowohl sozial- als auch wirtschaftspolitische Entwicklungen zwingend beeinflussen. Heute zwingen der demografische Wandel, die Veränderung der ethnischen Zusammensetzung und die damit verbundene Vielfalt an Kulturen, der Mangel an Arbeitskräften und die schwindenden bebaubaren Flächen alle gesellschaftlichen Kräfte, wieder verstärkt vernetzt und auch neu über allgemeine Entwicklungsansätze nachzudenken – aber auch nach kurzfristigen neuen Lösungen zu suchen.
Eine Reihe von Herausforderungen, die es für die beiden unterschiedlichen Partner Dachverband für Soziales und Gesundheit und Südtiroler Unternehmerverband zu bewältigen gilt, haben zu einer Diskussion und einer gemeinsamen Position geführt. Zum einen brauchen Menschen in Südtirol gesicherte Wohnmöglichkeiten und zudem braucht es eine Lösung für den akuten Arbeitskräftemangel.
Menschen in Südtirol brauchen gesicherte Wohnmöglichkeiten
Dazu muss der Fokus der Wohnpolitik von der bisherigen Ausrichtung Eigentum hin zur Verfügbarkeit von Wohnraum zu angemessenen Bedingungen gerichtet werden. Dafür braucht es:1. neue innovative Ansätze zum Bau und zur Vermietung von Wohnungen zu gedeckelten Preisen;
2. die Förderung des gemeinnützigen Bauens durch Ausweisung von Baugrund bzw. Begünstigung von Sanierung und Ausweitung des Bestands;
3. die Schaffung der gesetzlichen Grundlagen und die Bildung eines eigenen Instituts für den Bau und die Anmietung von Wohnungen am privaten Wohnungsmarkt zur Bereitstellung im Sinn des leistbaren Wohnens;
4. die Ausdehnung der Tätigkeiten des Wohnbauinstitutes auf die Funktion als Garant für Vermieter, auch über die Anmietung von Wohnungen vom privaten Wohnungsmarkt;
5. Gesamtkoordinierung auf Landesebene eines angemessenen Wohnbaukonzeptes unter Berücksichtigung anderer Anforderungen im Bereich der Mobilität, der sekundären Infrastrukturen, des Beschäftigungsangebotes;
6. aktive Einbindung der Gemeinden in die Auswahl und Finanzierung der notwendigen Baugründe mit der Gewäh-rung von Anreizen.
Arbeitskräfte-Entwicklungsplan und -Maßnahmen
Da Südtirol, wie alle europäischen Staaten, an einem akuten Arbeitskräftemangel leidet und davon auszugehen ist, dass im Jahr 2030 insgesamt an die 30.000 Arbeitskräfte fehlen werden, müssen umgehend tiefgreifende Entwicklungen geschehen.Dazu gehören die Digitalisierung und die Stärkung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Aber es ist vor allem auch nötig, in allen Bereichen die Leistungen noch stärker zu fokussieren, damit diese auch mit weniger Arbeitskräften getä-tigt werden können. Eine Flurbereinigung im Regelwerk in der öffentlichen Verwaltung und ein gezielter Abbau der bürokratischen Auflagen sind nicht weiter aufschiebbar.
Zudem besteht die Notwendigkeit:
1. lokale Arbeitskräfte zu binden und den Brain-drain zu limitieren, indem sowohl im privaten wie auch im öffentli-chen Sektor überzeugende Voraussetzungen für die berufliche Laufbahn, für leistbares Wohnen und für die Loh-nentwicklung geschaffen werden;
2. eine geregelte Anwerbung für Arbeitskräfte, auch aus nicht EU – Ländern, durch mit europäischen und staatlichen Vorgaben abgestimmte Bildung- und Integrationsprogramme zu fördern;
3. die Interkulturalität als Mehrwert zu betrachten. Die kulturelle Öffnung ist die Grundvoraussetzung für eine gute Integration.
Im Bild (v.l.): Der Geschäftsführer und der Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit, Georg Leimstädtner und Wolfgang Obwexer und der Präsident und der Direktor des Unternehmerverbandes Südtirol, Heiner Oberrauch und Josef Negri.
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