01.04.2014
Keiner ist an den Rollstuhl gefesselt
Dachverband für Soziales und Gesundheit
Fundstück der Woche – Tageszeitungsartikel vom 1. April, leider kein April-Scherz!
Martin Telser, neuer Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit will gegen Floskeln kämpfen und das Reden über Behinderungen selbstverständlicher machen.
Sehr geehrter Herr Tribus,
bitte befreien Sie mich! Ihr Tageszeitungs-Redakteur hat mich doch tatsächlich „an den Rollstuhl gefesselt“, aber sehen Sie selbst. (Foto)
Als Betroffener weiß ich, dass solche Redewendungen von Journalisten oder im täglichen Sprachgebrauch oft aus Unachtsamkeit oder Unsicherheit gewählt werden.
Ich will hier niemanden belehren. Mir geht es aber darum zu sensibilisieren und zwar für eine korrekte, schnörkellose Berichterstattung über Menschen mit Behinderung. Formulierungen wie „an den Rollstuhl gefesselt“ lassen negative Bilder im Kopf entstehen, die das öffentliche Bild von Menschen mit Behinderung prägen.
Sie sehen auf dem Foto ja selber, wie absurd das ganze ist. Ein Rollstuhl fesselt nicht oder hindert mich nicht an der Teilhabe, sondern im Gegenteil, er macht mich mobil. Der Rollstuhl ist keine Einschränkung, sondern ein Fortbewegungsmittel. Ich benutze einen Rollstuhl, oder bin auf den Gebrauch eines Rollstuhls angewiesen, so einfach ist das. „Fesseln“ oder einschränkende Barrieren finde ich dagegen im Alltag leider zuhauf, etwa unzugängliche Gebäude, Sehenswürdigkeiten und vieles mehr.
Sollten Sie jedoch tatsächlich einmal jemanden treffen, der an den Rollstuhl gefesselt ist, binden Sie ihn bitte los!
Mit freundlichem Gruß
Martin Telser
Martin Telser, neuer Präsident des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit will gegen Floskeln kämpfen und das Reden über Behinderungen selbstverständlicher machen.
Sehr geehrter Herr Tribus,
bitte befreien Sie mich! Ihr Tageszeitungs-Redakteur hat mich doch tatsächlich „an den Rollstuhl gefesselt“, aber sehen Sie selbst. (Foto)
Als Betroffener weiß ich, dass solche Redewendungen von Journalisten oder im täglichen Sprachgebrauch oft aus Unachtsamkeit oder Unsicherheit gewählt werden.
Ich will hier niemanden belehren. Mir geht es aber darum zu sensibilisieren und zwar für eine korrekte, schnörkellose Berichterstattung über Menschen mit Behinderung. Formulierungen wie „an den Rollstuhl gefesselt“ lassen negative Bilder im Kopf entstehen, die das öffentliche Bild von Menschen mit Behinderung prägen.
Sie sehen auf dem Foto ja selber, wie absurd das ganze ist. Ein Rollstuhl fesselt nicht oder hindert mich nicht an der Teilhabe, sondern im Gegenteil, er macht mich mobil. Der Rollstuhl ist keine Einschränkung, sondern ein Fortbewegungsmittel. Ich benutze einen Rollstuhl, oder bin auf den Gebrauch eines Rollstuhls angewiesen, so einfach ist das. „Fesseln“ oder einschränkende Barrieren finde ich dagegen im Alltag leider zuhauf, etwa unzugängliche Gebäude, Sehenswürdigkeiten und vieles mehr.
Sollten Sie jedoch tatsächlich einmal jemanden treffen, der an den Rollstuhl gefesselt ist, binden Sie ihn bitte los!
Mit freundlichem Gruß
Martin Telser
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