16.04.2024
Dritter Sektor: Gleiche Entlohnung für gleiche Arbeit gefordert
Andere InstitutionDachverband für Soziales und Gesundheit
Die 10 Organisationen, die sich vor etwa einem Jahr zum Netzwerk „Südtirol Sozial“ zusammengeschlossen haben, führen viele Dienste im Auftrag der öffentlichen Hand und beschäftigen rund 1.500 Mitarbeiter/innen. Während jedoch die Mitarbeitenden der öffentlichen Hand im Jahre 2023 einen Inflationsausgleich erhalten haben, konnte dieser den Angestellten in den privaten Diensten nicht ausbezahlt werden, da die dafür erforderlichen Mittel fehlten.
Dieser fehlende Inflationsausgleich benachteiligt die Mitarbeitenden der privaten Organisationen und birgt das Risiko der Demotivation, da sich die Menschen für die gleiche Arbeit auch den gleichen Lohn erwarten. Die Vertreter der Gruppe Südtirol Sozial äußerten daher den Wunsch, dass die Landesregierung die Organisationen durch finanzielle Zuwendungen in die Lage versetzt, ebenfalls vergleichbare Lohnanpassungen zu gewähren. Zu diesem Zweck ist das aktuelle Finanzierungssystem (Auftragswesen, Beitragswesen, Tagessätze u.a.) zu überprüfen und bedarfsgerecht zu ergänzen. Sollten im Laufe des Jahres Lohnerhöhungen für die Mitarbeitenden der öffentlichen Körperschaften gewährt werden, ist es im Sinne der Gleichbehandlung zudem erforderlich, dass diese Loherhöhungen auch in den gemeinnützigen Organisationen des Dritten Sektors gewährt werden können.
Ein zweiter wichtiger Punkt des Gesprächs betraf die Zusammenarbeit bei der Gestaltung von Projekten des Europäischen Sozialfonds. Hier haben die Vertreter der Organisationen ihre Zusammenarbeit schon in der Planungsphase der Projekte angeboten, um die Umsetzung der Vorhaben auf die realen Bedürfnisse und Erfordernisse der Zielgruppen effektiver abzustimmen. Zudem wurde die Landesrätin und der Ressortdirektor gebeten, die Auszahlungsmodalitäten der ESF-Beiträge zu verbessern. Die Organisationen erhalten vielfach erst 2 Jahre nach dem Projektabschluss die zugesagten finanziellen Mittel, was eine große Belastung für die Liquidität darstellt und hohe Zinsbelastungen durch notwendige Bankkredite zur Folge hat.
zurück