Staatlich reglementierte Berufe

Die Europäische Richtlinie definiert den staatlich geregelten Beruf als Arbeitstätigkeit oder Summe von Arbeitstätigkeiten, die nur ausgeübt werden dürfen, wenn man im Besitz bestimmter Qualifikationen, Zertifikate, Befähigungen ist. Ein reglementierter Beruf erfordert also den Nachweis eines bestimmten Diploms, das Bestehen vorgegebener Prüfungen, wie z.B. Staatsexamen und/oder die Eintragung in einer Berufskammer, bevor der Beruf überhaupt ausgeübt werden darf.

So gibt es im Bereich der Gesundheitsberufe etwa die Berufskammern der Ärzte und Zahnärzte, Tierärzte, Apotheker, Krankenpflegeberufe, Hebammen, der medizinischen Röntgentechniker und der sanitätstechnischen, rehabilitativen und präventiven Gesundheitsberufe, Psychologen, Chemiker und Physiker, Biologen.
Auch Hilfskräfte der Gesundheitsberufe und Beschäftigte im Gesundheitsbereich sind im Gesundheitswesen tätig.


Auf dieser Website des Gesundheitsministeriums finden Sie alle Infos zu den Gesundheitsberufen.



Jeder EU-Mitgliedstaat kann frei wählen, welchen Beruf er regelt und welche Anforderungen für den Zugang zu diesem Beruf und dessen Ausübung erforderlich sind, wobei die Grundsätze der Nichtdiskriminierung, Verhältnismäßigkeit und Notwendigkeit gewahrt werden müssen.

Die Bürger der Mitgliedstaaten der Europäischen Union, der Länder des Europäischen Wirtschaftsraums (Island, Liechtenstein und Norwegen) und der Schweiz dürfen einen in Italien reglementierten Beruf erst nach der Anerkennung des Titels oder der beruflichen Qualifikation durch die zuständigen Behörden ausüben.

Die Anerkennung von Berufsqualifikationen ist in Italien durch das Gesetzesdekret Nr. 206 vom 6. November 2007 geregelt, mit dem die Richtlinie 2005/36/EG umgesetzt wurde. Am 18. Januar 2016 hat Italien mit dem Gesetzesdekret Nr. 15 vom 28. Januar 2016 (veröffentlicht im Gesetzesanzeiger „Gazzetta Ufficiale – Serie Generale Nr. 32“ vom 9. Februar 2016) die Richtlinie 2013/55/EU umgesetzt. Diese sah nicht nur Änderungen der Richtlinie 2005/36/EG vor, sondern auch einige Neuerungen zur Erleichterung des freien Personenverkehrs von Fachkräften in der EU.

Unter folgendem Link des Ministerratspräsidiums - Abteilung für Europapolitik, finden Sie:

• das Verzeichnis aller nach italienischem Recht reglementierten Berufe in alphabetischer Reihenfolge
• die zuständige italienische Behörde und
• die Informationen zum Anerkennungsverfahren und die entsprechenden Formulare

Jede im Gesundheitsbereich illegal ausgeübte Tätigkeit wird mit einer strafrechtlichen Sanktion von sechs Monaten bis zu drei Jahren und einer Geldstrafe von 10.000 bis
50.000 Euro geahndet. Vorgesehen ist auch die Beschlagnahme aller Gegenstände, die zur Begehung der Straftat gedient haben.